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Die Delegiertenversammlung 2024 – von Abschieden und Neuanfängen

An der Delegiertenversammlung von Bildung im Aargau in Brugg standen neben dem Namens- und Präsidiumswechsel weitere Meilensteine und laufende Projekte des Verbandsjahres im Fokus.

Text von Katja Burgherr

Die Delegiertenversammlung vom 30. Oktober 2024 stand ganz im Zeichen von Abschieden und Neuanfängen – dies wurde bereits bei der Begrüssung durch die Präsidentin Kathrin Scholl deutlich. Für die langjährige Verbandsvorsteherin war es die letzte DV, bevor sie den Stab an Colette Basler übergeben wird. Gleichzeitig war die diesjährige Versammlung die erste, an der sich der Verband ganz offiziell unter dem neuen Namen «Bildung Aargau» präsentierte.

Nach der Begrüssung durch den Brugger Stadtrat Jürg Baur und Alex Hürzeler, Vorsteher des Departements BKS, startete Kathrin Scholl ihren ausführlichen Rückblick auf das vergangene Verbandsjahr, gefolgt von einem Ausblick, der die berufspolitischen Forderungen von Bildung Aargau einschloss. Scholls Rede verdeutlichte nicht nur, dass sich die Beharrlichkeit des Verbands in Diensten des aargauischen Bildungswesens auszahlt, sondern auch, dass Bildung Aargau trotz bereits erzielter Meilensteine noch vor zahlreichen wichtigen Herausforderungen steht. Und über allem steht die Gewissheit, dass sich der Bildung Aargau in kontinuierlichen Wandel befindet.

Die Themen im Überblick

Klassenassistenzen im Fokus

Im Jahr 2024 wurde die Fraktion Klassenassistenz gegründet mit dem Ziel, Verbesserungen für diese wichtige Berufsgruppe zu erreichen. Bei der Erarbeitung einer Handreichung durch das BKS konnte sich Bildung Aargau massgeblich einbringen. Dem Kanton Aargau nimmt dabei gewissermassen eine Pionierrolle ein – als erster Kanton setzt er sich intensiver mit den Anstellungsbedingungen und Anforderungen dieser Berufsgruppe auseinander. Der erste Schritt ist getan, aber es gibt noch viel zu tun: Als nächstes sollen in Bezug auf Ausbildung und Anstellungsbedingungen Verbesserungen realisiert werden. 

 

Das Positionspapier Sonderpädagogik gibt Denkanstösse

Die Erarbeitung des Positionspapiers «Sonderpädagogik» gab Denkanstösse und löste Diskussionen aus. Die Arbeit der Kommission unter der Leitung von Cécile Frieden hat sich ausgezahlt – die Regierung hat in einer Botschaft an den Grossen Rat viele Punkte des Papiers aufgenommen. Frühe Förderung – besser spät als nieGut Ding will Weile haben. Dieses Sprichwort bewahrheitete sich im Einsatz von Bildung Aargau für die Frühe Förderung. 2004 setzte sich der Verband mit der Initiative «Schule und Familie» für externe Kinderbetreuung ein. 20 Jahre später hat das DSG endlich den Ball aufgenommen.

 

Besser ausgebildete Schulleiterinnen und Schulleiter

Auch in der Verbesserung der Schulleiterausbildung tut sich etwas. 2018 wurde in einem Vorstoss ein differenziertes und qualitativ hochstehendes Ausbildungsangebot für angehende und bereits tätige Schulleitungen gefordert. Nun haben sich das BKS und die FHNW der Sache angenommen – Bildung Aargau hat im Rahmen des Runden Tisches die Möglichkeit, die Sicht der Lehrpersonen einzubringen.

 

Evaluation der Ressourcenplanung
Früher als geplant kommt die von den Schulleitungen und dem Verband vehement geforderte Evaluation der Ressourcenplanung. Die drei grossen Reformen in den Bereichen Führungsstrukturen, neue Ressourcierung Volksschule und Lehrplan 21 sind nun in Erarbeitung.

 

 Zwei Meilensteine

Ein Meilenstein wurde mit der 28. Lektion im Kindergarten und der geregelten Arbeits- respektive Pausenzeiten erreicht. Die im Juni des vergangenen Jahres eingereichte Petition hat dazu geführt, dass die Pause bei den Kindergärtnerinnen und Kindergärtner nun zur Arbeitszeit gehört.


Ein weiteres Highlight dieses Verbandsjahres stellte die Einreichung der Initiative «Bildungsqualität sichern – JETZT!» dar. Nach nur fünf Monaten wurden die geforderten Unterschriften gesammelt – die Weichen für die Bekämpfung des Lehrpersonenmangels durch bessere Arbeitsbedingungen sind gestellt. Die Vorlage kommt nun vors Aargauer Stimmvolk.

 


 Mit Hartnäckigkeit ans Ziel

Dass Verbandsarbeit von den Verantwortlichen viel abverlangt, zeigte einmal mehr die Schulgesetzrevision. Im Rahmen der formellen Revision kamen auch inhaltliche Anliegen zur Sprache – ein Umstand, der die Aufgabe zusätzlich erschwerte.  Nach der ersten Lesung wird die Bildung Aargau wohl erneut intensiv mit der Revision beschäftigen müssen. 

 


 Berufszufriedenheit

Wie wichtig es ist, dass sich Bildung Aargau für die Anliegen der Lehr- und Fachpersonen an den Aargauer Volksschule einsetzt, zeigen auch die Ergebnisse der Berufszufriedenheitsstudie des Dachverbands Leherinnen und Lehrer Schweiz (LCH). Die repräsentativen Zahlen für den Kanton Aargau zeigen: Die Berufszufriedenheit wurde von den Teilnehmenden im Durchschnitt mit der Note vier (sechs ist der Höchstwert) bewertet. Das Positive vorweg: Das Unterrichten und die Zusammenarbeit im Team erachten die befragten Personen als zufriedenheitsfördernd. Besonders negativ bewertet wurden hingegen die integrative Förderung, die Balance zwischen Arbeits- und Erholungszeit und das Image in der politischen Öffentlichkeit. Diese Ergebnisse zeigen, dass die Arbeit von Lehr- und Fachpersonen immer komplexer wird – diese Tatsache unterstütz die Forderung von Bildung Aargau, dass in Aargauer Schulzimmern ausgebildetes Personal eingesetzt wird.

 

Nun ist es offiziell: Der alv heisst neu Bildung Aargau

Was an der letzten Delegiertenversammlung im Jahr 2023 beschlossen wurde, ist nun Realität. Der Aargauische Lehrerinnen- und Lehrerverband heisst neu Bildung Aargau. Mit viel Elan, Freude, Schweiss und Einsatz wurde der Neuauftritt vorangetrieben. An der Delegiertenversammlung in Brugg war es endlich so weit: Die Anwesenden konnten zum ersten Mal einen Blick auf die Website im neuen Gewand werfen.